Nach einem kühlen Start am Morgen, ist das Wetter wieder sommerlich und warm.
Heute geht die Strecke über 58 km , die erste Pause bei knapp 30km. Es sind 43 Pferde an den Start gegangen.
Von der ersten Pause aus ritten 22 weiter in die zweite Pause. Aus Pause 2 sind dann 10 die gesamte Strecke gegangen und auch angekommen. Darunter natürlich unsere beiden „Kilometersammler“, die bisher alles unter die Hufe genommen haben.
Tag 14 TransGermania Distanzritt 2024 wieder brennt die Sonne und das Geläuf ist schwierig. Wir sind schon sehr verwöhnt mit unseren heimischen Strecken. Mahrouss hat knapp 30 km tapfer nach wie vor voll motiviert absolviert
Tatiana Peter
Übrigens kann ich jetzt mal kurz aus Quartiergebersicht berichten: Die drei Weiden waren alle extrem penibel abgesammelt worden, wenn überhaupt, hat man vielleicht von 3 Paddocks noch etwas Stroh und Heu auf der Wiese gefunden, sonst nichts. Dass ein paar Teilnehmer den Unterschied zwischen „aufs Feld bwz. in die Hecke“ werfen und „in den Graben“ nicht ganz verstanden hatten – geschenkt – sie wollten es gut machen und die Wiese war picobello sauber. Nichtmal einzelne Pferdäpfel waren zu finden, vielleicht irgendwo mal ein einzelner plattgefahrener Haufen in einer Fahrspur (die waren vorher in die Wiese gemäht worden, damit klar ist, wie geparkt werden sollte). Dafür, dass da etwa 50 Pferde übernachtet haben und etwa 50 Gespanne Platz finden mussten und noch zahlreiche andere Fahrzeuge und Menschen, finde ich das fantastisch! Wir haben die Gräben dann nochmal abgesammelt, und sei es nur, damit im Dorf kein Unmut aufkommt.
Es ging nämlich im Vorfeld das Gerücht, es fände ein Festival über das gesamte Wochenende statt, mit Musik, es würde laut werden, und die Leute haben sich Sorgen gemacht. Diese Sorgen wurden entkräftet. Entlang der Strecke bei den Begegnungen in Dörfern und Städten trifft der Ritt fast nur auf Bewunderung und Begeisterung, nach allem was man hört.
Das gute Wetter hat natürlich geholfen, so waren auch die Toilette und der Weg dorthin wirklich durchgehend angenehm zu nutzen. Auch in der Ferienwohnung und im Sportlerheim, wo geduscht werden konnte, haben sich alle vorbildlich verhalten.
Mich persönlich hat es gefreut, so viele alte Bekannte zu treffen und natürlich, dass die Verpflegung des alten Heidedistanz-Teams so gut angekommen ist. Dass es lecker würde, wussten wir ja, aber dass sich die Leute dann auch so freuen, war doch schön. „Oh, das ist aber toll, was ihr hier auffahrt.“ „Ah, Du warst noch nie auf der Heide, was?“
Was mich gewundert hat, ist, dass das Feld immer noch riesig ist. Aber da Pferdewechsel, früheres Beenden und Pausentage erlaubt sind … Für die Quartiere ist das eine gewaltige Aufgabe, aber da es auf MTR nun mal darauf ankommt, die Kräfte der Pferde so einzuteilen, dass sie auch am nächsten Tag nicht nur theoretisch sondern unter tierärztlicher Kontrolle mind. 20 km laufen können, ist es eigentlich auch nur folgerichtig, es genau so zu machen. Und wenn man bedenkt, was viele Leute finanziell investiert habe, um dabei sein zu können, und dass es bei fast allen der Jahresurlaub ist, den sie ja auch z.T. mit ihren Partner oder gar der ganzen Familie auf dem Ritt verbringen, ist es auch verständich.
Letztlich wird hier sehr vielen Leuten ein einmaliges Erlebnis durch viele verschiedene Regionen des Landes ermöglicht, was eine tolle Sache ist, es wird viel gute PR für das Distanzreiten gemacht, gerade weil so verschiedene Arten von Pferden am Start sind (die Ponys gewinnen natürlich am meisten Herzen). Und über 3 Wochen mit all den Unwägbarkeiten sind auch Kilometerleistungen um die 40 km auch bei dem recht geruhsamen Tempo eine Leistung, die nicht so einfach gelingt.
Dass der ein oder andere vielleicht anders entscheidet, als man selbst das für sinnvoll hält – das kommt überall vor, wo Menschen in großer Zahl etwas gemeinsam machen. Überwiegend war die Stimmung gut, die Leute freundlich und der Umgangston in dieser gewaltigen Gruppe von Menschen angenehm.
Dass das ein oder andere Pferd müde ist oder etwas steif läuft, dass manche abgenommen haben, gehört meiner Meinung dazu nach fast 14 Tagen on the road und so lange sie gut gelaunt und gerade laufen, kann man da nichts auszusetzen haben. Letztlich sieht man auf Distanzritten recht häufig Pferde, denen man eine bessere Bemuskelung oder etwas mehr Fleisch auf den Rippen wünschen würde, aber in der Regel reisen die schon so an und sind nicht schon 14 Tage unterwegs bei über 30 Grad. Insofern sollte man auch da die Messlatte nicht höher hängen als sonst auch.
Sigrun Zühlke