1000 Kilometer bis ans Meer von Barbara Gerken

1000 Kilometer bis ans Meer…den Ohrwurm der #Transgermania2024 im Kopf reiten wir von Pfronten im Allgäu bis nach Cuxhaven an die Nordsee. Einen Distanzritt dieser Größenordnung hat es in Deutschland noch nicht gegeben. Auf täglichen Streckenlängen von 40-80 km ziehen wir immer weiter Richtung Norden. Insgesamt ist eine Route von über 1300 km geplant. Nach dem ersten Tag können beliebig Pausentage eingelegt oder die Strecke in einer der Pausen beendet werden. Am Ende des Rittes fließen alle in der Wertung absolvierten Kilometer einer Pferd-Mensch Kombi in die Gesamtwertung ein. Wie bei bei jedem offiziellen Distanzritt werden die Pferde natürlich engmaschig durch die engagierten Tierärzte betreut. Je nach Streckenlänge gibt es zwei bis drei 40min Pausen mit einem umfänglichen checkup, nur wer gute Werte hat, darf zurück auf die Strecke.

Heuwiesen bis an den Asphalt und Kuhglocken prägen die wunderschöne Landschaft im Allgäu, Schotterwege mit bis zu 1300 Höhenmetern rauf und wieder runter in enge Täler das Mittelgebirge, Sand- und Graswege die Norddeutsche Tiefebene. Wir reiten durch halb verlassene Dörfer, über Brücken, durch Unterführungen und stille Wälder. Unsere Pferde kann so schnell nichts mehr erschüttern. Spóí hat es gelernt, nicht nur in der Balance die Berge runter sondern auch wieder hoch zu traben (Tölt ist auf Dauer zu anstrengend.)

Jeden Tag gibt es ein neues Abenteuer. In Bayern geraten wir in ein Marathon Event, ein Hornissenschwarm an der Burg Herzberg griff Pferde und Menschen an. Der Münchhausenstieg ist so steil, dass wir fast verzweifeln. Wege sind nicht mehr vorhanden, Gebüsche im Weg, Baustellen und Straßen, die weder analog noch digital vorhanden sind. Aber überall sind interessierte, freundliche Menschen in den Dörfern, die ungläubig nach woher und wohin fragen und Wasser und Äpfel reichen.

Herrliche Ausblicke von den Höhen ins Tal, lange wunderbare Trabstrecken entlang des alten Eilbotenweges „Rennweg“ und an der Wümme. Wer reist schon so durchs Land?

Wir haben uns auf dem Ritt zu einem tollen Team (Pony power express) mit Sulky und Sattel zusammen gefunden, reiten und trossen gemeinsam. So müssen nicht alle Gespanne alle Pausen anfahren, das entlastet auch die Stationen. Abends kochen wir gemeinsam und gehen nach der Vorbesprechung der Veranstaltung noch die Strecke durch. Die Hilfsbereitschaft unter den Teilnehmern ist sehr groß, niemand bleibt alleine zurück.

Die 21 Tage sind voller wunderbarer Erlebnisse und vergingen wie im Flug. Die Ponys traben vergnügt und munter durch die Landschaft, 860 Kilometer bis ans Meer.